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Bodypositivity vs. Bodyneutrality: Ein Blick auf den Umgang mit unserem Körper

In den letzten Jahren ist die Body Positivity-Bewegung zu einem starken gesellschaftlichen Thema geworden. Auf Instagram, in Werbekampagnen und in der Popkultur sehen wir immer mehr Menschen, die sich für die Akzeptanz aller Körperformen einsetzen und gegen unrealistische Schönheitsideale kämpfen. Doch während Body Positivity für viele ein wichtiges Empowerment-Tool ist, haben einige das Gefühl, dass der Druck, den eigenen Körper immer lieben zu müssen, eine neue Art von Belastung darstellt.


Hier kommt Body Neutrality ins Spiel – ein Konzept, das nicht darauf abzielt, den Körper permanent zu feiern, sondern ihn schlicht als das anzunehmen, was er ist: ein funktionierendes Instrument für das Leben. Doch was bedeutet das genau? Und welche Haltung ist gesünder? Lassen wir beide Konzepte einmal gegenüberstellen.


Body Positivity: Selbstliebe als Akt des Widerstands

Die Body Positivity-Bewegung hat ihre Wurzeln in den 1960er Jahren, als sich schwarze, feministische und fat-acceptance-Aktivist:innen gegen die Diskriminierung dicker Menschen und unrealistische Schönheitsnormen einsetzten. In den 2010er Jahren erlebte die Bewegung durch soziale Medien einen neuen Boom.


Grundgedanken von Body Positivity

  • Jeder Körper ist schön, unabhängig von Form, Größe oder Merkmalen.

  • Selbstliebe ist ein Akt des Widerstands gegen gesellschaftliche Ideale.

  • Schönheit ist nicht an eine Norm gebunden – jede:r hat das Recht, sich schön zu fühlen.

  • Die Medien- und Modeindustrie soll diverser werden und echte Vielfalt zeigen.


Body Positivity hat dazu beigetragen, die Darstellung von Körpern in der Öffentlichkeit zu verändern. Wir sehen heute mehr Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, Körperformen und Behinderungen in Werbungen oder Magazinen – ein Fortschritt, der vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre.


Doch Body Positivity hat auch ihre Herausforderungen. Manche Menschen fühlen sich von der Forderung nach „Selbstliebe“ unter Druck gesetzt. Was, wenn man seinen Körper nicht liebt? Ist man dann "falsch"? Genau hier setzt die Idee von Body Neutrality an.


Body Neutrality: Ein entspannterer Zugang zum eigenen Körper

Body Neutrality bietet eine Alternative zu dem ständigen Streben nach Selbstliebe: Es geht darum, sich weniger auf das Aussehen zu konzentrieren und stattdessen den Körper für das zu schätzen, was er tun kann.


Grundgedanken von Body Neutrality

  • Dein Körper muss nicht schön sein, um wertvoll zu sein.

  • Der Fokus liegt nicht auf Selbstliebe, sondern auf Selbstakzeptanz.

  • Körperliche Veränderungen (Gewichtszunahme, Narben, Alterung) sind normal und müssen nicht bewertet werden.

  • Es geht nicht darum, sich jeden Tag großartig zu fühlen, sondern darum, sich nicht durch den eigenen Körper definieren zu lassen.


Während Body Positivity uns dazu ermutigt, uns selbst zu lieben, erlaubt Body Neutrality uns, unseren Körper einfach als das anzunehmen, was er ist – ohne ihn ständig zu bewerten oder ihm Bedeutung zuzuschreiben.


Body Positivity vs. Body Neutrality: Was ist gesünder?

Beide Ansätze haben ihre Berechtigung, aber sie passen nicht für jede:n gleichermaßen.

Aspekt

Body Positivity

Body Neutrality

Fokus

Selbstliebe & Schönheit in Vielfalt

Funktion & Akzeptanz

Grundgefühl

"Ich liebe meinen Körper."

"Mein Körper ist einfach da."

Zielgruppe

Menschen, die sich aktiv gegen Schönheitsideale wehren möchten.

Menschen, die weniger Fokus auf ihr Äußeres legen wollen.

Herausforderung

Kann Druck erzeugen, sich immer schön finden zu müssen.

Könnte als "zu neutral" oder distanziert empfunden werden.

Einfluss auf Medien

Fördert mehr Diversität in Werbung & Öffentlichkeit.

Setzt den Fokus eher auf innere Werte als auf Repräsentation.

Hinweis: Grafik wurde mit ChatGPT erstellt.

Für manche Menschen kann Body Positivity eine heilsame Praxis sein, insbesondere für diejenigen, die durch Diäten, unrealistische Ideale oder Body-Shaming verletzt wurden. Andere wiederum finden in Body Neutrality eine größere Freiheit, da sie sich nicht mehr gezwungen fühlen, sich ständig mit ihrem Aussehen auseinanderzusetzen.


Welcher Ansatz passt zu dir?

Ob Body Positivity oder Body Neutrality – beide Konzepte haben ihre Stärken. Die Frage ist nicht, welches "besser" ist, sondern welches für dich persönlich gesund und hilfreich ist. Vielleicht gibt es Tage, an denen du dich selbst feierst und dich wunderschön findest – und andere, an denen du einfach nur froh bist, dass dein Körper dich durchs Leben trägt, ohne ihm besondere Bedeutung zu geben.


Das Ziel sollte sein, sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu lösen und eine Haltung zu finden, die dich weniger stresst und mehr in Einklang mit dir selbst bringt. Denn letztendlich ist dein Wert nicht an dein Aussehen gebunden – sondern daran, wer du bist.

 
 
 

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